Folgendes Gedicht erreichte uns von einem unserer Paten, der unter dem Pseudonym Brubeckfan noch weitere Gedichte veröffentlicht. Der Inhalt sei inspiriert worden durch verschiedene Erzählungen von anderen Pat*innen und begeisterte uns so sehr, dass wir es gerne teilen.
Hut ab
Ein Zimmer, drei Kinder, und bald sind sie vier.
Die große Verwandtschaft nimmt oft hier Quartier,
dann wird es nachts laut. In der Schule sitzt sie
dann wieder todmüde. Die Pausen sind wie
ein Ringen ums Dasein. Der Stärkere siegt
im Kampf darum, wer ihre Turnschuhe kriegt.
Das Lernen gelingt in der Bücherei nur.
Zu Hause putzt sie schnell noch Küche und Flur.
Sie ist ja die Große, Gebildete gar;
den Eltern sind Lesen und Schreiben nicht klar.
Sie weiß mit dir fröhlich und klug umzugehn,
spricht fließend zwei Sprachen und ist doch erst zehn.
Auf andre herabsehn, das können wir gut.
Doch ich ziehe vor diesem Kind meinen Hut.